Donnerstag, 5. Januar 2012

der Schweinehund, die Kilos und ich

Ich habe Übergewicht.
Gott, ich hasse solche Sätze. Hauptsächlich deshalb, weil sie von offensichtlich dürren Menschen missbraucht werden, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Andererseits muss ich diesen Satz auch niemals sagen. Denn: das sieht man.
Ich habe sozusagen richtig VIEL Übergewicht. Böse Menschen attestierten mir sogar *Adipositas per magna* - das klingt ziemlich endgültig und irgendwie ausweglos.
Nichtsdestotrotz: ich habs mal wieder angepackt. Vier Tage der neuen, gesunden Ernährung liegen hinter mir, und ein leichtes Hungergefühl nagt momentan in mir. Ein leichtes, wohlgemerkt, es ist noch auszuhalten.
Dieses Mal wurde (wie auch bei früheren Versuchen) die Ernährung zuerst genau betrachtet, das Buch von Günter, dem inneren Schweinehund, der schlank wird, gelesen und mein absoluter Ansporn besteht darin, dass ich es meinem Mann *zeigen* möchte.
Erstens, dass abnehmen durchaus nicht sooo einfach ist, wie er immer denkt, zweitens, dass ICH es aber trotzdem kann (!) und drittens besser als er ;)
Und da ist auch noch der andere Aspekt: mein Gewicht erscheint mir mittlerweile selbst bedrohlich, die Lebensqualität ist eingeschränkt und diverse Wehwehchen haben sich eingeschlichen, die alle vom Gewicht herrühren. (Hmpf.)
Jetzt sieht der Plan grob umrissen ungefähr so aus: Morgens zum Frühstück jede Menge KH, meist Haferflocken und fettarme Milch, ich steh ja auf sowas und es hält laaaaange satt. Mittags - warm - Mischkost, lecker und gesund, Hauptaugenmerk gerichtet auf viel Gemüse und Salat, Fleisch sehr mager, KH wieder entschärft durch diverse Vollkorn-Versionen und: Zucker und Fett nicht zusammen verzehren!!!
Ja, das war mir neu... aber einleuchtend, und ein Grund, warum frühere Reduktionsversuche nicht immer den gewünschten Erfolg hatten....
Wobei Zucker z.B. auch heißt gekochte Karotten, Kartoffeln (ich schluchze!), Brot, weißer Reis, Nudeln (seufz...) . Aber ich WILL ja und das zählt....
Zum Abend hin dann werden die KH eingeschränkt bzw. weggelassen, was also ein Abendessen aus Salat oder Gemüse bedeutet, begleitet von Fleisch, Käse, Ei, Magerquark etc.
Dazu Wasser, Wasser, Wasser, bis es mir aus den Ohren quillt, ganz dünne Fruchtsaftschorlen, als Nachspeise Obst .... da gönne ich mir auch manchmal eine Banane. Ist zwar süß, aber nur keine Verbote... sonst ist die Sache zum Scheitern verurteilt.
Schokolade, Kekse, Chips... das steht momentan auf der roten Liste. Darf zwar gegessen werden, will aber gut überlegt sein und in kleinsten Mengen. (da ist es manchmal besser, ganz zu verzichten, als sich mit einem Ministückchen selber Lust auf mehr zu machen.) Pizza, Nudelgerichte, Pudding.... naja, Vergangenheit, ebenso wie Bockwurst oder andere Fettmacherchen.
Wissen tu ich das alles schon länger, in dieser Kombination ist die Ernährung mal wieder *neu*.
Tag vier ist abgeschlossen, widersinnigerweise begann ich am 1. Januar, obwohl man sowas ja vermeiden soll. (na und? Jetzt erst recht!)
Achja: Auch ganz neu: Ich mache eine *Diät* ohne Zahlen. Ich habe mich anfangs nicht (!) gewogen und werde daher auch keine Kilogramm-Erfolge berichten können. Erstens wollte ich die schreckliche Zahl überhaupt nicht wissen, die meine Anzeige der Waage ausgespuckt hätte... ich kann es in etwa schätzen, aber muss es nicht wirklich sehen. Zweitens kann mir niemand die Motivation rauben mit der Frage: "Und? Wieviel Kilo hast du schon?" (wie hirnblöd diese Frage ist, kann wohl so mancher nachvollziehen aber Tatsache ist: sie wird wirklich immer und immer wieder gestellt!)
Bei mir: keine Auskünfte, da ich es nicht weiß.
Wie ich dann merken will, ob ich abnehme? Das merke ich. Keine Angst :)
Erfolg kann dann vermeldet werden, wenn mich jemand (von sich aus) darauf ansprechen wird, ob ich denn abgenommen habe :)
Das wird ein langer Weg. Aber ich habe ein Ziel. Ich möchte mich wieder bewegen können ohne sofort aus der Puste zu kommen, ich möchte meine Hausarbeit wieder schaffen können, ich möchte für mich selbst wieder attraktiver und gesünder werden und dann steht meinem Vorhaben, 100 Jahre alt zu werden, ja gar nicht mehr viel im Wege :).
Wie gesagt: Tag vier ist geschafft. (Übrigens: erste Erfolge sind spürbar. Wassereinlagerungen deutlich weniger, Muskelkäterchen von der vermehrten Bewegung (Muckis müssen her!), das Verdauungssystem ist so aktiv, dass ich vor dem Einschlafen nicht mal mehr lesen muss, weil diese Geräusche interessant genug sind, um sich davon in den Schlaf hinübergeleiten zu lassen....)

2 Kommentare:

  1. Ich wünsche dir ganz viel Kraft das zu schaffen, was du dir vorgenommen hast und wenn möglich (und das ist ja viel schwerer als das Abnehmen) dann auch bei dem Gewicht zu bleiben und dauerhaft die Ernährung darauf einzustellen.
    GGLG
    Annette

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Frau Müller... (und DU sagen, bitte ;) ) über 40, drei Kinder, Haus, Mann, Garten und Hund. Und einen Job, denn es reicht ja nie.... Alltäglicher Wahnsinn, Höhen, Tiefen. Rudern gegen die Depression. Leben mit Ängsten, Kampf gegen Übergewicht.

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