Donnerstag, 9. Juni 2011

unzufriedene Zufriedenheit

Irgendwas ist ja immer, und manche Menschen können einfach nie wirklich zufrieden sein. Dies muss ich mir gerade im Moment selbst vorwerfen. Denn: sobald ich irgendwo höre oder lese, dass eine Frau, ihres Zeichens Mutter "in die Arbeit" geht (und deshalb wenig Zeit hat oder Verständnis für sie aufgebracht werden soll), regt sich in mir sofort Unmut, gepaart mit gärender Aggression...
Warum?
Bin ich neidisch auf diese "arbeitenden" Frauen? Weiß ich nicht selbst am allerbesten, was ich selbst leiste und womit meine ganz persönlichen 24 Stunden täglich angefüllt sind?
Es ist der niedrige Stellenwert in der Gesellschaft. Dieses Nur-Hausfrau und Mutter-Sein.
Wobei dies ja in keinster Weise stimmt, denn ich führe schließlich noch einen kreativen Online-Shop mit Produkten, die zu 95 % von mir selbst hergestellt bzw. auf "meinem eigenen Mist gewachsen" sind.
Darauf kann ich stolz sein. Bin es auch. Kriege sogar etwas Anerkennung. (Manchmal.)
Dann ist es eben das Chaos, das herrscht. Freilich arbeite ich dem entgegen, wasche, putze, räume auf, was man eben so macht. Aber ich bin nicht zufrieden mit dem Ergebnis. Es ist nicht sichtbar.
Dann ist es auch noch die Erziehung der Kinder. Obwohl ich wirklich immer wieder und von ganz vielen Seiten bewundernde Worte hören darf, was gewisse Erziehungserfolge anbelangt ;) Aber irgendwas ist ja immer.
Dann ist es auch noch mein Gewicht, das mich langsam rasend macht. Natüüüüürlich achte ich auf meine Ernährung, bewege mich viel (klar!!! ich habe einen 5-Personen-Haushalt mit Garten, Haus, Hund!!)
Aber ich muss nach wie vor Medikamente nehmen, um mein Leben mit meinem Handicap "Angststörung" im Griff zu behalten. Obwohl das auch schon viel viel besser geworden ist, als es mal war.
Ich merke es selber: Ich kann zufrieden sein.
Vielleicht sollte ich die innere Unzufriedenheit einfach als Lebenswille sehen, als Kraft, die mich immer wieder vorantreibt, wenns mal wieder besonders schwer ist. Stillstand ist der Tod, habe ich gehört.
Also: erhalte ich mir das Bewusstsein, am Leben zu sein.... :-)

1 Kommentar:

  1. Der letzte Satz Deines Beitrages war der Wichtigste für mich. Und zwar Deine innere Unzufriedenheit als Lebenswille zu sehen. Nach dem Motto: "da geht noch was ganz anderes"

    Zum Hausfrauenthema fiel mir spontan ein, dass viele die Arbeit die dahinter steht wirklich nicht sehen. Es ist so selbstverständlich, dass Ordnung und Sauberkeit herrscht (egal wie es dazu kam), dass die Kinder versorgt sind (und auch das geht nicht von allein)... Selbst wenn Du zu Hause arbeitest, sieht jeder nur... oh hat die es gut, ist den ganzen Tag zu Haus, da könnte sie doch nebenbei auch noch dies oder das.

    Lass Dich davon nicht irritieren, Du zumindest weißt was Du leistest.

    LG Ines :-)

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Frau Müller... (und DU sagen, bitte ;) ) über 40, drei Kinder, Haus, Mann, Garten und Hund. Und einen Job, denn es reicht ja nie.... Alltäglicher Wahnsinn, Höhen, Tiefen. Rudern gegen die Depression. Leben mit Ängsten, Kampf gegen Übergewicht.

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