Montag, 7. November 2022

Mir fehlen vier Jahre

 Und das war kein Dornröschenschlaf... 

Ich habe vor nicht allzu langer Zeit bei mir selbst ADS diagnostiziert. Ich war so erleichtert. Die Lösung, nein der Grund für so vieles. Für das Entstehen meiner Angststörung zum Beispiel. Eine Erklärung für die 1000 kleinen Dinge in meinem Leben, die es einfach nicht EINFACH laufen ließen. 

So weit so gut. ADS ist in aller Munde, ich möchte daher gar  nicht weiter darauf eingehen.

Jedoch: Durch Zufall las ich gestern einen meiner eigenen Blogartikel aus dem Jahr 2018 (!!)

Und: da stand es drin. Genau das "ich habe ADS" Gefolgt von einer langen Erklärung und Beschreibung meiner persönlichen Situation.

2018! Ich hatte das vergessen

Nun ja, werden jetzt vielleicht einige denken, bei ADS kommt das ja ständig vor. Vergessen, versemmeln, verschludern... aber so etwas? Das mich vier Jahre später einschneidend beschäftigt und von mir selber als "neue Erkenntnis" wahrgenommen wird?

Ziemlich kurz nach meiner ADS Selbstdiagnose warf mir mein Hausarzt das Wort Prädiabetes an meinen Sturkopf. Das war wohl auch etwas SEHR einschneidendes. Lebensveränderndes. Dann wurden innerhalb kurzer Zeit sowohl meine Mutter als auch mein Bruder sehr schwer krank, bei beiden war klar: Es gibt noch eine befristete Zeit auf Erden für sie, eine Heilung ist nicht möglich, nur Linderung. 

Das Jahr 2019 war so voller Ereignisse für mich und meine Familie wie lange kein Jahr zuvor, gute und schöne Erlebnisse, wie auch sehr schreckliche, zum Beispiel der Abschied von Mutter und Bruder... trotzdem war das Jahr noch so vollgepackt mit wichtigen Dingen, dass wir da irgendwie "durch" kamen. 

Und dann kam 2020 und mit ihm kam Corona. Mit seinen Verwirrungen, Lockdowns, Einschränkungen. Mit besonders viel Arbeit im Beruf, gefolgt von besonders wenig, dann wieder viel. Privat war einfach nur noch Chaos, irgendjemand war aus irgendwelchen Gründen immer daheim und hatte zu viel Zeit. Lagerkoller, Paralysierung, Lethargie... es ging einfach immer weiter...

bis 2022, wo mich im Oktober dann letztendlich auch Corona "ereilte". Hach ja, lange hatten wir es ausgehalten und insgeheim doch gehofft OHNE  Infektion durchzukommen. Und dann lese ich diesen Artikel aus 2018. Ich schüttle seitdem immer mal wieder den Kopf. Ich hätte eigentlich schon sehr viel weiter sein können....

Etwas positives hat die Sache aber natürlich auch. Vor vier Jahren dachte ich noch, ich könnte mir dahingehend das Leben "erleichtern", mit Disziplin, mit Schritten hin zur Ordnung. Aufräumen wollte ich, und ausmisten. Und was weiß ich was nicht noch alles :)

In der Zwischenzeit sind zwei erwachsene Kinder aus unserem Haus ausgezogen, der Platz wurde wieder mehr für uns (das Chaos weniger, aber es ist trotzdem noch hier)

Und ich habe einen anderen Blick auf die Sache. Ich werde niemals "normal" sein. Meine Wohnung wird niemals sauber und ordentlich sein. Denn: ich WILL das gar nicht. Da rebelliert es nach wie vor in mir. Spießigkeit. Altmodisch sein. Das machen, was alle tun. Mainstream sein. Ein Greuel!

Und ich habe seither auch gelernt, ADS nicht als Krankheit oder bedauernswerten Umstand zu sehen: es ist durchaus auch mit Chancen verbunden, nämlich dann, wenn man darum weiß und seine Zeiten des Hyperfokus sinnvoll nutzen kann :) (So gründete ich in solchen Zeiten mein bis heute laufendes Label, das einiges zum Haushaltsbudget und sehr sehr viel zur persönlichen Wertschätzung mir selbst gegenüber beiträgt, bis heute!) 

Vielleicht habe ich diese vier Jahre auch einfach gebraucht. Aus den Augen aus dem Sinn. Und hätte ich das damals nicht gebloggt und durch Zufall wieder entdeckt: es wäre mir niemals aufgefallen. :D



Sonntag, 11. November 2018

Zeit– Konflikte

Ich habe die erste Hälfte meines Lebens immer wieder damit gehadert, dass meine Eltern „keine Zeit für mich“ hatten. Oder eben nicht so viel, wie ich es mir gewünscht hätte. Oder eben andere Prioritäten hatten.
Nun will ich in der zweiten Hälfte NICHT den Fehler begehen, damit zu hadern dass meine Kinder „keine Zeit“ haben.
Fliegt frei, meine Vögelchen. Ich komm klar.
Kann man alles lernen...

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Rettungsinsel YouTube

Man kann ja geteilter Meinung sein, über Einrichtungen wie instagram, facebook, YouTube.

Aber manchmal sind sie ein Segen. Ein Anker, eine Insel, eine Zuflucht.

Wenn du die Diagnose *Metastasen gefunden* hörst (nicht bei mir)

Dann brauchst du ein Video, in dem jemand in seiner eigenen klitzekleinen Welt ein Bulletjournal  anlegt..... mit bunten Farben, etwas einfältig, sehr wichtig. Diese andere Seite.
...
Weitermachen. Weiter!!

Dienstag, 11. September 2018

Flügel!

"Ich mag Dein Durcheinander, denn eins ist nicht zu bestreiten:
in Deinem Chaos fällt meine Unordnung nicht mehr auf" 

(Reinhard Mey)

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"Die Kinder sind uns kurz geliehen, bis sie erwachsen von uns ziehen.
Dann wird auch alles aufgeräumt, dann läuft der Haushalt wie erträumt."

(unbekannter Verfasser)



Ja. Hm. Irgendwas ist ja immer! 

Samstag, 8. September 2018

Einfach

Zwei erwachsene Söhne besteigen gut gelaunt an einem sonnigen Frühherbst-Samstag einen VW Bus und fahren einfach.
Matratze und Lattenrost kaufen, für die erste eigene Wohnung des Ältesten.
Einfach.
Der Stich in der Brust - ganz klein aber nicht wegzuignorieren... ist der rein körperlich?
Nächsten Samstag ist Umzugstag.
Einfach.

Donnerstag, 26. Juli 2018

Wenn aus der Hypochonderin eine chronisch Kranke wird

Dramatisch? Nicht mehr als das echte Leben.
Die Angststörung hat es letztendlich geschafft, dass ich nunmehr alle 3 Monate beim Doc antanzen darf. Wollte ich SO NICHT.
Aufgeund genetischer Vorbelastung und mittlerweile 18 Jahren Leben mit Panikattacken, die dauerhafte Medikamenteneinnahme nötig machten, veränderten sich Stoffwechsel und Bewegungsverhalten dahingehend, dass ich „immer mehr“ wurde. Nicht ungewöhnlich. Je schwerer man wird, desto schwerer wird auch der Alltag. Je weniger man sich bewegen ksnn, desto schneller nimmt man zu.
Und wer schon die „völlig normalen“ Alltagsdinge nicht mehr gestemmt bekommt, der KANN nicht zusätzlich Sport machen.
Stundenlange Spaziergänge sind auch nicht drin.
Aber wem erzähle ich das?
Von außen wirkt man wohl wie ein Couch-Potstoe. Ein eher sehr gemütliches Etwas, das halt einfach zu viel isst. Und das Falsche. Von nix kommt schließlich nix! Und es gibt auch Angstgestörte die GANZ schlank sind. Bla bla...
Schilddrüse. Wechseljahre. Sitzender Minijob nebenbei. Und schwupps: der Langzeit-Blutzuckerwert steigt. Pubertierende Kinder, ekelhafte Nachbarn, Frust statt Lust. Sorgen um die alten Eltern, kranke Geschwister, Freunde. Nachrichten, die man nicht einfach so wegsteckt: Stress.
Im Hintergrund und IMMER an Bord der innere Schweinehund, der so gerne Panik und Angst verbreiten möchte.
Und dann sagt der Doc: Prädiabetes
Noch nicht der „echte“ - aber der direkte Weg dahin.
Mist. Man kann noch gegensteuern. Hinauszögern. Abnehmen, gut ernähren, bewegen!!
Ach ja. Ich habs doch immer versucht.
Und? Trotzdem. Aber eins werde ich mir NICHT geben: ein Schuldgefühl. „Du bist ja selbst schuld, hättest du... oder hättest du nicht...“
Nein. Ich habe es mir nicht ausgesucht und ich habe auch keine „Schuld“
Ich stehe jetzt auf diesem Karussell und kann es weder anhalten noch kann ich abspringen. Aber ich werde mich gut festhalten! Runterplumpsen wäre mir peinlich.
Ich bin noch LANGE nicht am Ende.


Donnerstag, 14. Juni 2018

test

mal wieder

Heidewitzka, neues Leben!

Das klingt doch schon mal positiv, nicht wahr?
Kurz meine aktuelle Situation: ich befinde mich -halbliegend - auf dem Sofa. Um mich herum: Chaos. Diese Ansammlungen.. ein Glas, ein Obstmesser, eine leere Wasserflasche- sauberer Müll... eine Bananenschale. Ventilator auf dem Sofa, daneben die Jeans vom Mann, daneben der Hund. Verzwirltes Strickzeug. Das dem Saugroboter zum Opfer fiel. (Wieder! WIEDER!!)
Draussen bewölkt, drinnen schwül. Schwül, chaotisch und funster.
NOT MY DING!!
Warum schreibe ich das? Und warum so unstrukturiert?
Weil: Ich habe eine Erkenntnis gewonnen.
Ich habe ADS.
Ich bin eine von jenen Erwachsenen, bei der das Syndrom in Kindheit und Jugend niemals diagnostiziert wurde. Die aber bis heute schwer damit kämpft.
Aha, und das diagnostiziert man sich also selber?
Ja, ich schon! Zwei meiner Kinder haben ADS, vom Kinderpsychologen diagnostiziert. Bei ihnen weiß ich das. Sie haben helfende Medikamente und ich kann darauf eingehen. Und viele viele Jahre waren wir Eltern überzeugt, „das“ haben sie vom Vater geerbt. Was durchaus sein kann... jedoch... wohl besteht die Möglichkeit, dass da auch „von mir was dabei ist“
Als Kind äußerten sich gewisse Probleme mit dem Zimmer aufräumen.... natürlich tut das kein Kind gerne, aber bei mir war es einfach extrem.
Der Samstag war von vornherein ein schwarzer Tag, denn ich musste im Zimmer bleiben, bis es wirklich „aufgeräumt“ war (und das Ergebnis passte NIE... )
Natürlich hatte ich schon von vornherein KEINE LUST auf den Aufräumkrampf. Ich fühlte mich immer wie gelähmt.
In der Grundschule hatte ich nicht viele Probleme, den Stoff verstand ich leicht, Hausaufgaben waren schnell erledigt, lernen musste ich nicht, die Noten waren auch so sehr gut.
Daher ging ich ab der fünften Klasse ins Gymnasium, wo ich schon in den ersten Wochen die schmerzhafte Erfahrung machte: wer nicht lernt, schreibt 6er.
Nun wusste ich aber gar nicht, „wie man lernt“  Von daheim aus wurde daher mein Tag strukturiert: Heimkommen um halb 2, Mittagessen und „ausruhen“ bis 2, „Freizeit“ bis 16 Uhr, dann Hausaufgaben und lernen bis mindestens halb 7.
War wohl klug gedacht, für mich vollkommen ungeeignet.
Wieviele Nachmittage habe ich in meinem kühlen Zimmer mit Fenstern nach Norden und dem Wald direkt vor der Haustür verbracht.... eingekerkert ohne etwas verbrochen zu haben.... Frühling, Sommer, Herbst und Winter zogen vorbei.... ich saß meine Zeit ab. „Gelernt“ habe ich im Zimmerknast eher nicht.
Lieber archivierte ich akribisch die im Radio gespielte Werbung.... bald wusste ich zwar welche Werbung wann gespielt wird und konnte jeden Jingle wortgetreu mitsprechen... aber was die Sansculotten im Geschichtebuch wann getrieben haben (und warum) entzog sich vollkommen meiner Kenntnis.
Da das Kind (ich) nicht als dumm galt, gab es nur einen vermeintlichen Grund für die schlechten Noten: das Kind ist FAUL
Ich war NICHT faul! Ich war... unkonzentriert, überfordert, unmotiviert, rebellisch... müde und zugleich unendlich wütend. Auf ALLES.
Ich war 16, da hatte mich dieses "du machst nichts richtig, bist faul und gefräßig" so sehr zermürbt, dass ich mir bereits "meine Brücke" ausgesucht hatte, von der ich springen wollte. Weil das ALLES einfach keinen Sinn machte. Und ich keine Freude mehr am Leben empfand. Was ich immer hatte, waren Ängste... Vielleicht war es auch schon eine kleine Depression.
So "besuchte" ich eines Tages mal wieder "meine Brücke", nicht in der Absicht heute hier jetzt und gleich einen Schlussstrich zu ziehen, sondern um zu planen und mir auszumalen, wie das Ganze denn abzulaufen habe. Außerdem hatte ich ja noch keinen Abschiedsbrief geschrieben.
Ich stand auf dem Teil für die Fußgänger und ein Zug nach dem anderen ratterte an mir vorbei, der Wind drückte mich ans Geländer und plötzlich hatte ich die Eingebung: NEIN! Den Mut, den du aufbringen musst, um abzuspringen, diesen Mut investierst du in dein LEBEN!!!
Suizid war damit für mich erledigt... hört sich recht einfach an, aber manchmal hat man eben diese innere Stimme, und ich hörte auf sie.
Das FAULE Kind rebellierte also so lange bockig in seinem Zimmer nach Norden, bis es endlich nach der 10. Klasse vom Gymnasium flog. Nun war ich FREI, der Arbeitsmarkt wartete auf mich und ich stürzte mich kopfüber in die einzige Lehrstelle, die sich mir (mit meinem recht miesen Zeugnis) bot.
Ich begriff schnell: mit langsam schauen und "dumm stellen" komme ich hier nicht lange weiter.... also zeigte ich Einsatz... und zwar richtig! Das FAULE Kind arbeitete körperlich bis zum Ende seiner Kraft, ich musste sehr sehr sehr viel lernen über Zwischenmenschliches, normales Leben, Schnelligkeit und Druck.
In meinem Beruf fiel mein -heute diagnostiziertes - ADS überhaupt nicht auf, denn man war gezwungen, überall gleichzeitig zu sein, ein bisschen hier zu arbeiten, dann schnell ein bisschen dort, im Laufschritt ins andere Eck und das Nötigste dort erledigt... ziemlich perfekt für mich.
Der Stress blieb aber. Die unterdrückten Ängste äußerten sich in chronischen Magenschmerzen, Durchfall etc. Man achtete aber nicht darauf, ich war jung und das waren kleine Zipperlein.
Bis ich dann eine Speiseröhrenentzündung "erwarb", die vom Arzt sehr ernst genommen wurde und mir erst mal eine Krankschreibung bescherte.
Woraufhin mein Chef mir umgehend die Kündigung "aufgrund der wirtschaftlichen Lage" ausschrieb. Das war der Dank für vier Jahre HERZBLUT, was ich für diesen Betrieb geopfert habe.
(ich glaube, der Mann ist bis heute noch der Meinung, ich hätte "krank gespielt")
Nach einer Weile der Arbeitslosigkeit bekam ich eine lehrberufsfremde stelle in der Automobilindustrie. Das FAULE Kind ging in die Fabrik. Die Arbeit dort machte mir riesigen Spaß, ich bekam nach einer kurzen Anlernzeit bereits größere Aufgaben übertragen, die Gehirnleistung erforderten. Endlich geregelte Arbeitszeit, freie Wochenenden und Feiertage und VIEL Geld.
Eines Tages kam der Schichtführer zu mir und meinte, er hätte mich jetzt längere Zeit beobachtet, und mit dieser Trödelei ginge das nicht mehr so weiter. Ich sei viiiiel zu langsam, schaue ständig durch die Gegend und man nüsse Angst haben, ich würde gleich einschlafen. Daher wäre die Stückzahl zu gering und... so ginge es einfach nicht.
Mir war das wirklich nie aufgefallen, ich war vollkommen perplex über seine Aussagen. Im Nachhinein sehe ich meine ADS Kinder, wie sie auf der Kücheneckbank liegen und die Holzdecke anstarren.. statt Hausaufgaben zu machen... tja!
Leider wurde ich nach dem Auslaufen des befristeten Vertrags nicht übernommen (langsames faules Kind.....) . Ich machte also einen anderen Job zur Überbrückung (branchenfremd), verdingte mich für eine Saison als Bedienung in einem ländlichen Restaurant und ergriff im Anschluss die Gelegenheit, mich ein weiteres mal in DER Fabrik zu bewerben.
Als ich beim Vorstellungsgespräch erwähnte, dass ich schon sechs Monate dort gearbeitet hatte und UNBEDINGT wieder rein wollte, war der Vertrag auch schon unterschrieben ;)
Das war die beste Zeit meines Lebens... auch jetzt hatte ich wieder unendlich viel Freude an der Arbeit, bekam schon bald Verantwortung übertragen und freute mich jeden Tag wieder, sowohl am Arbeitsbeginn als auch am Ende. Bis zur Schwangerschaft mit meinem ersten Kind war ich dort bestens aufgehoben und würde auch heute noch sofort wieder dort anfangen...
Das erste Kind wirft das Leben durcheinander. Ganz klar. Man selbst tritt in den Hintergrund, eigene Bedürfnisse zählen nicht mehr. Irgendwie schafft man es. Und es läuft. Und dann.... will man ein zweites Kind :-)
Und da waren sie wieder... meine Ängste.. meine Überforderung.
Das Chaos. Das gelähmt-sein. Die Verzweiflung. Das Ganze endete schon nach 1,5 Jahren in einem (nicht offiziell diagnostizierten) Burnout. Panikattacken, Depressionen, Unfähigkeit die einfachsten Dinge des Lebens zu meistern. Autofahren? Keine Chance.
Wo war diese junge Frau, die vor nichts Angst hatte und überall hinfuhr? Wo war die Power hingekommen? Die Entschlusskraft?
Chaos und Kraftlosigkeit. Überforderung. Gelähmt sein. Keine Luft bekommen. Todesangst.
Mein Leben  geht weiter. Mit Antidepressiva, die ich keinesfalls mehr absetzen darf (was mir drei verschiedene Versuche im Laufe der Jahre sehr deutlich gezeigt hatten.) Mit daraus resultierendem Übergewicht. Extremen Übergewicht. Mit Diuretika, Betablockern. Die Schilddrüse braucht Hilfshormone. Und neuerdings hat sich auch ein Prädiabetes entwickelt.
Heidewitzka! Und warum? Wegen: ADS!!
Und jetzt: jetzt bin ich ja fürchterlich schlau. Jetzt weiß ich das. Ich muss mir keine Vorwürfe machen, dass ich FAUL wäre. Ich bin unstrukturiert, aber es ist nicht FAULHEIT. Ich werde daran jetzt arbeiten. Mehr Struktur. Anfangen, auszumisten. Ballast raus werfen. Und zwar konsequent und konstant.
Wenn es zu viel wird, werde ich nicht mehr verzweifeln. Ich werde mir eine Pause gönnen. Und DANACH werde ich weitermachen.
Und hier weiterschreiben. Sischer datt ;)

Donnerstag, 12. April 2018

Nach der Hoffnung stirbt die Dummheit

Da habe ich drei Kinder groß gezogen, meine Ehe gepflegt und gerettet und besitze seit 25 Jahren ein vierbeiniges Haustier namens Dackel.
Nein kein Hund, das darf man nicht verwechseln.
Welche Veranlassung hätte ich also, ausgerechnet JETZT, wo alles schön in seinen Bahnen verlief, zu verzweifeln?
Mein dickes Fell kann kaum verschwunden sein. Zumindest sehe ich nicht urplötzlich abgemagert aus, somit ist das dicke Fell bei mir halt wohl UNTER der Haut, ja, sowas gibts schon....
Wir schreiben Tag vier im Nachbarschaftswahnsinn. - Nachbar Aschenbecher eröffnete mir am Montag mit gelb blitzenden Zähnen, dass er nicht gewillt sei, dieses STÄNDIGE Gebelle meiner Hunde mitzumachen. (Interessant. Ich weiß, wo es gute Ohrenstöpsel gibt)
Nachbarin Dackelerzfeindin (oben angrenzendes Grundstück) eröffnete mir soeben, dass sie DAS nicht mehr mitmachen würde. Den ganzen Tag. Den ganzen Sommer. IMMER bellen sie.
(Natürlich tun sie das nicht. Und gerade diese Woche nicht, ich hatte sie fast ganztägig IM Haus gehalten.) Aber Dackelerzfeindin ist halt alt. Über 80, verbittert und noch fit auf den Füßen.
Bedeutet: sobald sie sieht, dass meine Dackel MIT MIR im Garten sind zum Pinkeln, kacken oder Ball spielen flitzt sie behende an unseren Gartenzaun und mimt Gartenarbeit. Kann man sich nicht vorstellen? Ich lade Euch ein... das müsst ihr gesehen haben.
Selbstverständlich flitzen die beiden Dackel nicht weniger schnell ebenfalls an den Zaun und verbellen die Erzfeindin. Zurecht, denn sie beschimpft sie lautstark und bösartig, der große Hund (fast 12 Jahre) wurde schon mit diversen Dingen IN unserem Garten von ihr beworfen. Den kleinen hat sie noch nicht erwischt, so gut sieht sie wohl doch nicht mehr. und der Kleine ist flink.
"Der Kleine lernt vom Großen" sagte der Züchter, als wir vor 8 Monaten Familienhund Nummer zwei aus seinem Zwinger erstanden. Dass er nicht NUR Gutes lernen würde, war uns vollkommen bewusst. Aber er hat auch diesen Hass gelernt, den der Große nun mal auf die Erzfeindin hat.
Ich habe ALLES versucht. Mit der Dame sprechen, ihr den Leckerli-Trick vorgeschlagen  ("Dem Hundskrüppel gib i nix!!). Ich habe erklärt, dass der Hund bellt weil sie ihn schimpft... es ist die Kommunikation des Hundes. Ich habe den Hund beruhigt. Geschimpft. Weggelockt. Gewaltsam vom Zaun weggezogen. Abgelenkt. Und, wie die ganze Woche bis heute: Im Haus gehalten. Nur Gassi draußen und Auslauf auf der abgelegenen Wiese, endlich schnuppern, laufen, Hund sein (Nein, da bellt keiner der beiden, warum sollte er auch?)
Liebe alte Nachbarin: es interessiert mich einen FEUCHTEN, was du diesen Sommer "nicht mehr mitmachst" :D
(interessant wäre allerdings, WAS du denn zu tun gedenkst, denn ICH bin mit meinem Latein am Ende.)
Sinnvoll wäre, sich zu verhalten wie ein normaler Mensch. Damit meine ich DICH. Geh einfach weg von UNSEREM Zaun, und wenn Du schon denkst, du MUSST so tun, als würdest du im Garten arbeiten, dann SCHWEIGE dabei einfach.
Und zu Deiner Aussage: "Wenn der --NAME DES GATTEN-- daheim ist, dann bellen sie nicht so!"
DAS war lustig. Aber so richtig. Ich schmeiß mich weg.
Und noch eins: Der da oben, der sieht ALLES.... und da du ja so fleißig in die Kirche rennst um ihn freundlich zu stimmen, sollte Dir das vielleicht mal bewusst werden.
MICH kannst du nicht mehr meinen. Ich habe fertig. 


Donnerstag, 8. März 2018

Ach sooooo....!

"Kleiner Hund!" sagt das Pubertier... "du DARFST nicht ZIEHEN!"
Beim Spazierengehen, meint es, das Pubertier. Denn dort war es soeben, mit beiden Hunden, dem alten und dem kleinen.
"Kleiner HUND! Du DARFST NICHT ziehen! Kleiner Hund!! Hörst du mir überhaupt zu?"
...
dann ist es kurz still. Und das Pubertier sagt: "Du darfst NICHT ZIEHEN!".
Ich sehe aus dem Zimmer, in den Gang. Dort sitzt das Pubertier auf dem Boden. Es hat sich die Kuschel-Ente des kleinen Hundes auf den Kopf aufgesetzt.
"Er versteht das nicht...!" erkläre ich dem Pubertier. "Worte versteht er jetzt nicht..."
Das Pubertier grinst: "Aber jetzt sieht er mich wenigstens an..."

Ach sooo....!!! Ich verstehe jetzt den Zusammenhang. Denn genau so ist es doch, wenn ich als Mutter meinem Pubertier etwas vermitteln will. Es VERSTEHT jetzt die Worte nicht. Und wahrscheinlich setze ich mir immer diese imaginäre KuschelPlüschEnte auf den Kopf. Damit es mich wenigstens ansieht... und ich dachte, es hört zu....

Nein, jetzt wird mir einiges klar.

Man kann sehr viel von Tieren lernen :) 

Montag, 22. Juni 2015

mit Tränen...

"Mit Tränen in die Aug'n
konnst du koan Himmel seh'ng.
Mit Tränen in die Aug'n
gehst du vorbei am Leben.
Komm, hab doch wieder Mut
es wird ja alles gut
Mit Tränen in den Aug'n siehst du kein Glück!"

Altes Lied.
iss was dran....

Mittwoch, 17. Juni 2015

sieben Wochen

Nach sieben Wochen der Trauer und des nicht-fassen-Könnens, des Verletzseins und den mehr als schwarzen Gedanken wäre es an der Zeit, wieder in eine andere Richtung zu blicken.
Nach vorne, natürlich, Richtung Sonne.
Ich bin nicht allein, ich habe die Liebe ganz neu gefunden.
Und ich habe einen sehr hohen Preis dafür bezahlt. Ich wünsche es niemandem, und doch weiß ich, dass tausende das Gleiche durchmachen wie ich.
Wenn aus Unbedachtheit und wirren Gedanken sehr großes Leid wird... das dauert. Sowas steckt man nicht einfach weg.
Aber es muss endlich wieder Platz werden in meinem Leben. Die Seele und das Herz müssen unbedingt auch wieder die schönen Dinge wahrnehmen. Die Wunde möge sich bitte langsam schließen. Die Narben bleiben.

Freitag, 12. Juni 2015

Vorsprung im Altern....

Durch meine Angststörung habe ich ja schon ziemlich oft Einblicke in den Wahnsinn erlebt.
Dass man das Leben oft ÜBERHAUPT nicht steuern kann und keinesfalls im Griff hat.
Die Erfahrungen haben mich aber auch reifer werden lassen, ruhiger, vielleicht sogar abgeklärt.
Irgendwann wusste ich: es hat auch seine Vorteile, schon viel mitgemacht zu haben.... es schreckt einen nichts mehr so leicht.
Heute weiß ich: es geht trotzdem noch VIEL, viel schlimmer.
Und dann? Kämpfen oder aufgeben?

Aufgeben gilded nicht. Jetzt erst recht!!!!!!

Donnerstag, 11. Juni 2015

abgehört

Was man manchmal so mitbekommt, wenn man die Lauscher offen hat.
"Du stellst Dein Auto hier hin und die Putzfrau kann ja dann da parken."
(ich war nicht gemeint, wie gesagt, ich habe das nur gehört....)
Mich hat es dennoch stutzig gemacht, dass von der Reinigungsdame nur in Form ihrer Berufsbezeichnung gesprochen wurde. Ob sie keinen Namen hat? Weder Vor- noch Nach-?
In einem privaten Haushalt sollte es doch noch möglich sein, das PERSONAL zu überblicken.....

Mittwoch, 10. Juni 2015

Lass mich EINFACH TRAURIG sein

Lass mich einfach TRAURIG sein!!!
Lass mich meine laute, traurige Musik hören. Laut, so laut, dass die Wohnung bebt. Lass mich lauthals mitsingen, ich lege den Schmerz mit hinein.
auch wenn DU es nicht mehr hören kannst, auch wenn DU jetzt mit mir leidest, weil ich leide.
Jetzt ist das so. Traurig und laut muss ich sein.
Damit ich spüre, dass ich noch LEBE.

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Frau Müller... (und DU sagen, bitte ;) ) über 40, drei Kinder, Haus, Mann, Garten und Hund. Und einen Job, denn es reicht ja nie.... Alltäglicher Wahnsinn, Höhen, Tiefen. Rudern gegen die Depression. Leben mit Ängsten, Kampf gegen Übergewicht.

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